BIOGRAPHIE
Odysseus im 19. Jahrhundert
Kindheit und Jugend
Ende der kindlichen Idylle
Durch Fleiß zum Erfolg
Wohlstand und Ansehen
Goldfieber
Reichtum und Familie
Bildung und Reisen
Suche nach neuem Lebensziel
Vom Autor zum Ausgräber
Neuordnung seines Lebens
Trojan. Traum und Wirklichkeit
Grabungen in Troja (1871-1873)
Schatz des Priamos
Trojas Fluch und Segen
Agamemnon und Mykene
Anerkennung und Kritik
Zurück nach Troja 1878/79
Die Schenkung
Orchomenos und Troja
Herakles und Minos
Die Verteidigung Trojas
LEBENSLAUF
Kurzfassung
seines Lebens
ALBUM &
GALERIE
Bilder rund um Schliemann
Gedenkstätte Neubukow
Die Kunstgalerie
LITERATUR
Empfehlenswerte Bücher
SITESEEING
Die Linksammlung
Während der Ausgrabungen in Troja hatte Professor Virchow Schliemann das Versprechen abgerungen, den trojanischen Schatz dem Deutschen Reich zu schenken. Der Professor hatte es in vielen Gesprächen verstanden, Schliemanns im Allgemeinen recht negative Haltung zu seinem Geburtsland deutlich zu "korrigieren". Unter dem Aspekt der ins Auge gefassten Schenkung hat es Virchow dann auch in Deutschland geschafft, hochstehende Persönlichkeiten, die Schliemann bislang eher abweisend gegenüberstanden, wie z.B. Kanzler Bismarck, positiv zu stimmen. So wurde das Ehepaar Schliemann 1880 bei einem Deutschlandaufenthalt sogar zu einem Essen von Bismarck eingeladen.
Trotz der neu erwachten Heimatliebe hegte Heinrich Schliemann noch große Bedenken, den Schatz nach Berlin zu geben. Ursprünglich hatte er sein neuerbautes Haus in Athen als Ausstellungsort für den trojanischen Schatz gedacht. Sophia war ohnehin entsetzt von dem Plan, den Schatz dem Deutschen Reich zu schenken und so drohte zwischen den beiden Eheleuten ein ernstes Zerwürfnis. Sophias Meinung nach konnte nur Griechenland die rechtmäßige Heimat des Goldes sein.
Den Ausschlag zugunsten einer Schenkung gaben wohl schließlich zwei Faktoren. Schliemann wollte den Schatz schon lange aus London holen, da er dort von den Verantwortlichen seiner Meinung nach nicht so gewartet wurde, wie er es wollte. Und andererseits lockten die Ehrungen, die er von deutscher Seite zu erwarten hatte. Virchow musste jedoch Schliemanns Ansprüche in dieser Hinsicht etwas bremsen, denn dieser hatte bereits als Gegenleistung für die Schenkung einen ansehnlichen Forderungskatalog aufgestellt. So sollte einerseits der Goldschatz exklusiv in eigenen Ausstellungsräumen gezeigt werden und untrennbar mit seinem Namen verbunden bleiben. Andererseits verlangte Schliemann zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt, mit dem hohen preußischen Orden "Pour le merite" ausgezeichnet und schließlich Mitglied der exklusiven Preußischen Akademie zu werden. Auch für Sophia wünschte Heinrich Schliemann einen Orden.
Im Frühjahr
1881 traf der Schatz dann in 40 Kisten verpackt in Berlin ein. Am 7. Juli
fand daraufhin der Festakt zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts der
Stadt Berlin statt. Virchow hielt die Laudatio, und anstelle des Ordens
wurde Schliemann ein persönliches Schreiben des Kaisers überreicht.
Auch für Sophia fiel kein Orden ab. Stattdessen "erhielt"
sie das persönliche Ehrengeleit von Kronprinz Wilhelm bei der anschließenden
Feier.
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