BIOGRAPHIE
Odysseus im 19. Jahrhundert
Kindheit und Jugend
Ende der kindlichen Idylle
Durch Fleiß zum Erfolg
Wohlstand und Ansehen
Goldfieber
Reichtum und Familie
Bildung und Reisen
Suche nach neuem Lebensziel
Vom Autor zum Ausgräber
Neuordnung seines Lebens
Trojan. Traum und Wirklichkeit
Grabungen in Troja (1871-1873)
Schatz des Priamos
Trojas Fluch und Segen
Agamemnon und Mykene
Anerkennung und Kritik
Zurück nach Troja 1878/79
Die Schenkung
Orchomenos und Troja
Herakles und Minos
Die Verteidigung Trojas
LEBENSLAUF
Kurzfassung
seines Lebens
ALBUM &
GALERIE
Bilder rund um Schliemann
Gedenkstätte Neubukow
Die Kunstgalerie
LITERATUR
Empfehlenswerte Bücher
SITESEEING
Die Linksammlung
Den Sommer 1877 verbrachte Schliemann mit seiner Familie. Aber schon bald darauf reiste er allein nach Athen zurück, denn Sophia war schwanger und blieb in Paris unter der Obhut von Ärzten.
In Athen
begann Schliemann mit dem Bau eines neuen Hauses für sich und seine
Familie. Das palastartige Gebäude, das den Namen "Iliou Melanthron"
(Palast oder Hütte von Ilion und heute Nationalmuseum) tragen sollte,
wurde in einer Bauzeit von zwei Jahren im toskanischen Renaissancestil erstellt.
Dieser
Palast sollte als Demonstration des Erfolges bereits zu Lebzeiten wohl ein
selbstgesetztes Denkmal sein. Fast prächtiger als der Königspalast
(liegt in der Nähe) wurde dieses 3-stöckige Gebäude mit 25
Zimmern ausgestattet, einem Ballsaal sowie luxuriöser Empfangshalle.
Man sagt, es gab kein Sofa und keinen bequemen Stuhl in diesem Haus. Das
Dachgesims ließ er mit 24 Götterstatuen bestücken und über
jeder Tür im Inneren des Hauses wurden in Goldlettern Aphorismen griechischer
Dichter und Denker angebracht.
Trotz
dieser Beschäftigung ließ Schliemann das "Ausgräberfieber"
nicht los. Mykene als Grabungsstelle stellte an Heinrich Schliemann keine
Fragen mehr. Probegrabungen auf Ithaka nach dem Palast des Odysseus erschienen
ihm wenig ergiebig. Jedoch beschäftigte ihn nach wie vor die trojanische
Frage, da sie auch in Wissenskreisen sehr kontrovers diskutiert wurde!
Das
sinnloseste Gegenargument zu Heinrich Schliemanns Troja-Thesen lieferte
wieder einmal besagter Hauptmann Bötticher. Er erklärte, die "gebrannte
Stadt" sei lediglich eine Begräbnisstelle, an der die Toten verbrannt
wurden. Eine Besiedlung habe nie stattgefunden. Obwohl schon viele Interessierte
das Grabungsareal besichtigt hatten, ergriff Schliemann nun die Initiative
und lud Wissenschaftler auf eigene Kosten ein. Sie sollten mit ihm weitere
Grabungen tätigen, um so die akademische Welt vor Ort zu bekehren...
Dieser Einladung folgten auch Professor Virchow aus Berlin und Emile Burnouf
(französischer Archäologe).
Ein anderes Motiv von Schliemann, die Ausgrabungen wieder aufzunehmen, war wohl die Hoffnung auf weitere spektakuläre Funde.
Ende
September 1878 war es dann soweit. Er nahm seine Ausgrabungen mit "einer
großen Zahl von Arbeitern und mehreren Pferdekarren" in Troja
wieder auf. Sophia nahm an der Kampagne nicht teil, da sie in Athen ihren
Sohn Agamemnon umsorgte, den sie am 16.03.1878 geboren hatte.
Schliemann ließ im Vorfeld Holzbaracken (auch für die Besucher)
errichten und stellte 10 Gendarmen ein, die für ihn "von größtem
Nutzen" waren, "indem sie mich nicht nur gegen die Räuber...
beschützten, sondern auch ein wachsames Auge auf meine Arbeiter hatten
und diese dadurch zur Ehrlichkeit zwangen". Schon nach wenigen Tagen
der Grabungen wurden Schliemanns Hoffnungen erfüllt. Er hatte bewusst
in der Nähe der letzten Fundstelle graben lassen. Seine Absicht galt
der Aufdeckung des "Hauses des Stadtoberhauptes" (nannte er früher
Palast des Priamos): "...wieder habe ich in dem Hause und in seiner
nächsten Umgebung drei kleinere und einen großen Schatz von goldenen
Schmucksachen entdeckt."
Bereits
Ende November setzte der Winterregen ein und Schliemann unterbrach die Arbeiten
bis Anfang März 1879.
Zur
Kampagne im darauffolgenden Frühjahr trafen Virchow und Burnouf in
Hissarlik ein und Schliemann erlebte die Genugtuung, im Beisein dieser beiden
Gelehrten noch einen Schatz zu finden. Die beiden Wissenschaftler leisteten
für Schliemann wertvolle Hilfe. Sie untersuchten die Ebene von Troja
mit geologischen Methoden, ließen Bohrungen durchführen und kamen
zu einem Egebnis, das Schliemanns Theorie für Troja untermauerte: Die
Ebene Troja ist keineswegs Schwemmland jüngeren Datums, die griechischen
Helden der Sage konnten hier durchaus ihre Lager aufgeschlagen haben!
Nach
drei Wochen reisten die Gelehrten wieder nach Hause, Schliemann setzte seine
Arbeiten bis zum Sommer 1879 fort und schrieb anschließend sein Buch
"Ilios", das mit einem Umfang von knapp 1000 Seiten sein Hauptwerk
wurde.
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