BIOGRAPHIE
Odysseus im 19. Jahrhundert
Kindheit und Jugend
Ende der kindlichen Idylle
Durch Fleiß zum Erfolg
Wohlstand und Ansehen
Goldfieber
Reichtum und Familie
Bildung und Reisen
Suche nach neuem Lebensziel
Vom Autor zum Ausgräber
Neuordnung seines Lebens
Trojan. Traum und Wirklichkeit
Grabungen in Troja (1871-1873)
Schatz des Priamos
Trojas Fluch und Segen
Agamemnon und Mykene
Anerkennung und Kritik
Zurück nach Troja 1878/79
Die Schenkung
Orchomenos und Troja
Herakles und Minos
Die Verteidigung Trojas
LEBENSLAUF
Kurzfassung
seines Lebens
ALBUM &
GALERIE
Bilder rund um Schliemann
Gedenkstätte Neubukow
Die Kunstgalerie
LITERATUR
Empfehlenswerte Bücher
SITESEEING
Die Linksammlung
Dieser ungleich größere Schatz, den Schliemann allen wissenschaftlichen Lehrmeinungen zum Trotz in Mykene aufgespürt hatte, festigte Schliemanns Ruf als Archäologen und brachte ihm Anerkennung und Ehrung von vielen Seiten. Als 1877 die Deutsche Anthropologische Gesellschaft ihn zu ihrem Ehrenmitglied ernannte, war er endlich in die akademischen Kreise aufgenommen. Zur Verleihung der Ehrenmedaille der Royal Archaeological Society in London hatte Schliemann auch Sophia mitgenommen. Der Vortrag der erst 25-jährigen über ihre eigenen Ausgrabungen in Mykene wurde mit Begeisterung aufgenommen.
Bekanntlich wirft Licht auch Schatten, und so mischten sich schon nach kurzer Zeit in den Chor der Jubelnden die Misstöne der Kritiker. Allen voran - Prof. Ernst Curtius, der Olympia-Ausgräber. Ohne Schliemanns Wissen hatte er die mykenischen Schätze im Keller der Nationalbank in Athen besichtigt. Seiner Meinung nach war das Gold zu dünn, oder man müsse annehmen, dass Agamemnon ein bettelarmer Fürst gewesen sei. Curtius zog daraus den Schluß, dass es sich bei den Skeletten nicht um Atriden, sondern eher um Könige aus der byzantinischen Ära handelte.
Heinrich
Schliemann hatte die dünne Ausarbeitung der Goldgegenstände ebenfalls
bemerkt, jedoch folgende Erklärung gefunden: "Beim Anblick dieses
Schultergürtels überzeugt sich ein jeder, dass er viel zu dünn
und zu zerbrechlich ist, um von lebenden Menschen getragen zu werden. Außerdem
glaube ich, dass kein lebendiger Krieger je in die Schlacht gegangen ist
mit Schwertern in hölzernen Scheiden, geschmückt mit Reihen von
Goldplatten, die nur auf das Holz geleimt sind. Wir können daher mit
Gewissheit annehmen, dass ein großer Teil der goldenen Schmucksachen
eigens für das Leichenbegängnis angefertigt war."
Ins
nahezu Absurde verstieg sich mit seiner Kritik ein gewisser Hauptmann und
Privatgelehrter Bötticher, der Schliemann zeit seines Lebens mit Polemik
verfolgte. Er behauptete, das Gold sei deshalb so dünn gewesen, weil
Schliemann es extra hat anfertigen lassen, um es heimlich zu vergraben -
und in seinem Geiz nicht mehr Geld dafür ausgeben wollte. Diese Angriffe
nahm sich vor allem Sophia sehr zu Herzen, die unter Schlaflosigkeit zu
leiden begann und sogar Gallenkoliken bekam.
Aus
heutiger Sicht weiß man, dass bestimmte Schlussfolgerungen in Schliemanns
Buch "Mykene" nicht richtig waren. Das betrifft vor allem die
zeitliche Einordnung, denn die in dem Buch beschriebenen Gräber werden
heute auf 1400 v. Chr. datiert. Das bedeutet, dass die Könige also
nicht den Atriden zugezählt werden können, die der Sage nach um
1180 v. Chr. nach dem trojanischen Krieg ermordet worden sind. Auch die
von Schliemann als "Schatzhäuser" bezeichneten Tholoi werden
mittlerweile als Vorratskammern angesehen.
Trotz
aller Kritik bleibt Schliemanns Verdienst auch heute noch gültig. Dank
seiner großen Phantasie und seines Glaubens an Homer hat er als erster
Licht ins prähistorische Dunkel gebracht. Durch seine Ausgrabungen
fand die Altertumswissenschaft den Weg heraus aus den Bücherstuben.
Schliemanns Funde ermöglichten erst den nachfolgenden Kollegen die
Entdeckung der viel älteren kretischen Kultur.
ur Zeit in Arbeit! Bitte haben Sie etwas Geduld. Vielen
Dank. ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::